Als ich mich mit 8 Jahren entschied Konzertpianistin zu werden, war klar, dass ich täglich und stundenlang mein Instrument üben würde. Die ewigen Fingerübungen machten mir nichts aus, weil ich entdeckt hatte, dass jedes Klavierstück seine eigene Geschichte erzählen konnte. Die Klänge verwandelten sich in lebhaften Figuren, die sich reihenweise in abenteuerlichen Begebenheiten stürzten. So kam beim Üben nie Langeweile auf.
Eines Tages, im Laufe meines Klavierstudiums, passierte das Unfassbare: ich sass im Konzert eines berühmten Pianisten und langweilte mich zu Tode. Die Beethoven Sonaten hatte ich schon hunderte Male gehört, die Chopin Etüden rauf und runter geübt. Die Macht der Musik war plötzlich weg, die Phantasiemaschine schien kaputt. Das Klavierspielen blieb dann zwar immer noch das Wichtigste in meinem Leben, aber es fühlte sich so an, als wäre seine Seele verstummt.
Bis zum Punkt, als mich ein Konzertveranstalter bat, dem Publikum zu erzählen, warum ausgerechnet Mozart in die Schokoladenkugel kam. Die überraschende Erkenntnis, dass ich viel zu wenig hinter den persönlichen Kulissen der Komponisten geschaut hatte, nahm ich dankbar an und wälzte von nun an die dicken Bücher. Dabei entdeckte ich, dass die Geschichte Komponisten wie Mozart und Beethoven nicht nur als Titanen der klassischen Musik abstempelte. In erster Linie waren sie Menschen, die voller Bewusstsein in Unglücke hinein schlitterten und ihr Leben in seiner dramatischten Essenz lebten.
Ist es dabei wichtig zu wissen, warum Beethoven jeden Morgen 60 Kaffeebohnen abzählte, um seinen Kaffee zu brühen? Unbedingt! Denn waren es nicht exakt 60 Stück, rastete er völlig aus und komponierte sein nächstes Meisterwerk. Und wenn dann im Konzert die Akkorde der Beethoven Sonaten auf unsere Ohren mit voller Wucht herunterprasseln, erblüht vor dem geistigen Auge wie von selbst der wilde Beethoven am Klavier sitzend, mit zerzausten Haaren und wütendem Blick.
Ob es Mozarts übertriebener Hang zu teurer Kleidung und feinem Essen ist, Franz Liszts Status eines Superstars, an dem er Zeit seines Lebens fast zerbrochen wäre, oder die Faszination um Beethovens temperamentvollen Charakter: sie alle spiegeln sich mit Haut und Haaren in ihren Klavierwerken wieder. Wenn wir davon erfahren, fällt das Verständnis plötzlich leicht - die Vorstellungskraft hebt den Komponisten empor und erzählt durch die Musik ihre berührenden Geschichten.
Und genau das erwartet euch in meinem Klavierpodcast „Sprung in der Taste“ und in meiner Hörspielproduktion für Kinder „10 Fingerreise“. Mit neugierigem Blick auf das Geschehen hinter den emotionsgeladenen Kulissen der klassischen Klaviermusik. Frei nach dem Motto des französischen Komponisten Claude Debussy: „Hören genügt, Vergnügen ist Pflicht!“
Wenn das Herz so schnell pocht, dass es einem die Kehle zuschnürt und das Gehirn zeitweise ausser Kraft gerät, dann ist der Liebestaumel unterwegs. Leise pflügt er über die Seele der Verliebten und hinterlässt tiefe Furchen aus Leidenschaft. Dieses irrationale Schweben, genannt auch Liebe, wurde besungen und gemalt, gestaltet und mit Worten beschrieben, doch wurde es jemals besiegt?
Bislang ist niemand, wirklich niemand der Liebe entkommen und so hat sie sich in sämtlichen Nischen des Lebens niedergelassen, tief verwurzelt mit der menschlichen Seele. Von dort aus drückt sie sich mal leiser und mal lauter aus, und sickert unermüdlich durch die Wirrungen des Lebens. Auch berühmte Musiker wie Beethoven, Brahms oder Clara Schumann hat sie nicht verschont, doch berührende Zeugnisse der Leidenschaft in ihrem einzigartigen künstlerischen Schaffen hinterlassen. Mit ihrer Musik erzählen sie uns heute noch von verzwickten Dreiecksbeziehungen und innigen Liebesgeschichten.
In meinem Klavierhörspiel „10 Fingerreise“ entdeckt ihr, wie überraschend und witzig die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Packt also euren Koffer, spitzt die Ohren und begleitet mich auf eine märchenhafte Reise in die fantastische Klangwelt der Noten.
Newena Popow wurde in Bulgarien geboren, zog aber kurz nach ihrer Geburt mit ihrer Familie nach Ostdeutschland. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von 5 Jahren und gab ihr erstes Solo Konzert im Alter von 10 Jahren. Sie absolvierte ihre Schulausbildung an der Spezialschule für Musik in Weimar. Schon zu dieser Zeit gewann sie viele Preise bei Wettbewerben, unter anderem beim Bachwettbewerb in Leipzig. Mit 16 wurde sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und absolvierte später dort ihr Diplom, sowie ihr Konzertexamen/Klavier Solo in der Klasse von Prof. Marian Migdal. Während ihres Studiums war die Pianistin Stipendiatin des DAAD, der Behörde für Wissenschaft und Forschung Hamburg, der Oscar und Vera Ritter Stiftung und sie gewann den Masefield Studienpreis der Alfred Toepfer Stiftung.
1998 ging sie für 2 Jahre nach Toronto, um an der Glenn Gould Professional School zu studieren. Sie arbeitete dort mit Prof. John Perry und David Louie und absolvierte das Artist Diploma. In der Gesangsklasse von Roxolana Roslak korrepetierte sie regelmässig, und entdeckte dort ihre Liebe zum Kunstlied. Kurze Zeit später gewann sie beim Kiwanis Wettbewerb in Toronto zwei Liedbegleiterpreise. Zurück in Hamburg, widmete sich die Pianistin der folgenden künstlerischen Projekte:
Liedergalerie - Konzertreihe für Lied in Hamburg, Berlin und Wien - Newena Popow war von 2006 bis 2009 stellvertretende künstlerische Leiterin der Konzertreihe.
12Baritone - Arrangierte Fassung von Schuberts Winterreise für 12 Baritone - die Pianistin leitete die Einstudierung des Werkes und spielte die Uraufführung; sie ist mit dieser Fassung des Werkes auf der CD „12 Baritone auf Winterreise“ zu hören.
Adventskalender - 24 Benefizkonzerte zugunsten von sozialen Projekten - zusammen mit Thomas Franke (Bariton) führte die Pianistin Schuberts Winterreise an 24 aufeinander folgenden Abenden auf und sie spendeten über 40.000 € an 24 sozialen Projekten in Hamburg.
Baritonale - Festival der tiefen Stimmen - Newena Popow gründete zusammen mit Thomas Franke das Festival und übernahm die musikalische als auch die organisatorische Festivalleitung. Im Rahmen des Festivals unterrichtete sie ausserdem einen internationalen Liedmeisterkurs.
Die Pianistin trat beim Pianoforte Festival in Meissen, beim Art Song Festival in Toronto und beim Collingwood Festival in Collingwood/Kanada auf. Ihre Konzerttätigkeit führte sie ausserdem nach Österreich, England, Kanada und USA. Sie unterrichtete internationale Liedmeisterkurse am Community Music Center in San Francisco und im Rahmen des Art Song Festivals in Toronto. Von 2007 - 2012 war sie Dozentin für Liedinterpretation an der Alfred Schnittke Akademie in Hamburg. Sechs CD Produktionen für Blumlein Records dokumentieren ihre künstlerische Tätigkeit. Newena Popow lebt als freischaffende Pianistin und Pädagogin in Hamburg und ist Mutter von 2 Söhnen.
Samstag, 17. Juni 2023
„Zu Hause auf der Bühne“: wie gelingt mir der perfekte Bühnenauftritt
Workshop im Rahmen der Jahrestagung von Women in Arts and Media
(Geschlossene Veranstaltung)
Samstag, 25. November 2023, 16.30 Uhr
10 Fingerreise Familienkonzert
Sonntag, 20. November 2022, 16.00 Uhr
„Fabelwesen im Zauberwald“ - Klavierkonzert für Kinder
www.kultur-reinbek.de
Stimme, Texte, Klaviereinspielungen
und Produktion: Newena Popow
Ton: Nikos Titokis und Andrew Levine
Debussy Aufnahmen by Blumlein Records
©2021-22 Ryke Waltz / www.rykewaltz.net
webmaster@rykewaltz.net
Stand: 12. Mai 2020
Newena Popow
Lannerweg 4
22145 Hamburg
E-Mail-Adresse: popow@titokis.de
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Erstellt mit kostenlosem Datenschutz-Generator.de von Dr. Thomas Schwenke